Regeln für Konvoi- und Gruppenfahrten
- zusammengestellt von Joachim Schaub -

1.) Fahren im Konvoi

Die meisten von Euch sind schon in größeren oder kleineren Gruppen gefahren. Ihr habt dabei sicherlich ganz verschiedene Erfahrungen gemacht. Besonders bunt wird die Palette, wenn man auch in unseren Nachbarländern fährt. Mit deutschen Kollegen geht es meist sittsam und geordnet zu. Mit den italienischen Fahrern auch, aber nur die ersten 10 Minuten, dann bricht meist das italienische Temperament durch, und es entsteht ein freundschaftlicher Bienenschwarm. Dieselben Erfahrungen habe ich mit griechischen und französischen Fahrern gemacht. Es ist jeweils etwas brenzlig, weil wir die ungeschriebenen Gesetze dieser Gruppen nicht kennen und auch nicht wissen worauf wir uns verlassen können. Konvoifahren erfordert Konzentration und Disziplin, und es ermüdet. Dazu wiegt es einen in falscher Sicherheit, und man wird fast ein wenig hypnotisiert vom Rücklicht des Vorderbikers. 

Besonders bei großen Gruppen werden oftmals Kreuzungen gesichert und abgesperrt. Das soll in keiner Weise heißen, dass hier ein Wegerecht erzwungen werden soll. Das Straßenverkehrsgesetz ist jedoch klar. Kein Verkehrsteilnehmer darf in einen geschlossenen Verkehrsverbund eindringen. Somit ist die Möglichkeit gegeben, unseren geschlossenen Verkehrsverbund zu schützen, indem man andere Verkehrsteilnehmer mit sichernden Motorradfahrern darauf aufmerksam macht, aber erst sobald der andere Verkehr dies zulässt. Teilnehmer an einem Konvoi dürfen sich jedoch nicht absolut auf eine freie Fahrt einstellen. Jeder ist für seine Sicherheit selbst verantwortlich. Es kommt immer wieder vor, dass ungeduldige Autofahrer in einen Verbund einbrechen wollen, und es kann zu gefährlichen Situation kommen. Die sichernden Fahrer/innen müssen also gut absperren und sich nicht ins out drängen lassen, wenn schon gesichert wird. 

Durch das versetzte Fahren entsteht ein optimaler Sicherheitsabstand zwischen den einzelnen Konvoiteilnehmern.

KONVOI-FÜHRER
• Bestimmt die Route 
• die Stops
• die Geschwindigkeit.

KONVOI-TEILNEHMER
• fahren versetzt mit einem Abstand von ca. 10 m nach vorne und hinten.

• fahren nur so schnell, dass der Abstand vom Fahrer hinten eingehalten werden kann.

• halten die einmal eingenommene Position innerhalb des Konvois ein.

• überholen nicht.

Langsame Fahrzeuge oder Fahrer mit weniger Fahrpraxis fahren am Anfang des Konvois da dort die Geschwindigkeit am niedrigsten ist.
Für die Straßensicherung werden spezielle Abmachungen getroffen.
SCHLUSS-FAHRZEUG
ist verantwortlich, dass keiner zurück bleibt und hilft, den Konvoi zusammenzuhalten.
 

2.) Anhalten

Beim Anhalten vor Kreuzungen, Rotlichtampeln und anderen Hindernissen wird auf Zweierkolonnen aufgeschlossen und der Abstand zum Vorderfahrzeug so kurz wie möglich gehalten um ein schnelles Überqueren der Kreuzung zu ermöglichen.

3.) Lücken schließen

Es kann immer wieder vorkommen, dass vor einem eine Lücke entsteht, weil jemand aus dem Konvoi ausgeschert ist. Es ist eine weitverbreitete gefährliche Unart, diese Lücke durch Seitwärtsverschieben wieder zu schließen. Schon mehr als einmal haben sich Teilnehmer so gegenseitig abgeschossen. Die korrekte Art, solche Lücken zu schließen, besteht im lateralen Verschieben, das heißt von hinten nach vorne auf derselben Spur bleibend. 
Entsteht im Konvoi eine Lücke dann wird diese nicht seitwärts sondern von hinten nach vorne aufgefüllt. Das heißt das jeweils hintere Fahrzeug fährt nach vorne in die entstandene Lücke.

4.) Sichern der Kreuzung

Gerade in großen Gruppen ist der Bedarf da, Kreuzungen so zu sichern, dass die ganze Gruppe in einem Fluss darüber fahren kann. Wichtig ist, dass die Gruppe konzentriert und aufgeschlossen fährt. Der Konvoiführer bestimmt, wie viel Leute die nächste Kreuzung sichern sollen und zeigt dies mit Handzeichen an. Die vordersten Teilnehmer/innen sind dran zum Absperren. Die Ausnahme bilden schwächere Fahrer/innen, die vorne fahren und sich das noch nicht zutrauen. In dem Falle weichen sie an den rechten Straßenrand aus um die Anzahl Fahrer/innen von hinten vorbeizulassen, welche die nächste Kreuzung sichern sollen. Nach dem Sichern schließen diese Fahrer/innen hinten am Konvoi vor dem Schlussfahrzeug an. 

Der Konvoi-Führer hält 2 oder mehr Finger in die Höhe und signalisiert den nachfolgenden Motorradfahrern, dass Sie die Kreuzung/Kreisel sichern müssen. Die Kreuzung muss vom ganzen Konvoi so schnell wie möglich überquert werden. Nachdem das Schluss-Fahrzeug  die Kreuzung überquert hat, fahren die Motorräder, welche die Straße gesichert haben vor das Schlussfahrzeug. Bei der nächsten Kreuzung werden wieder die vordersten beiden Motorrädern die Straße sichern und dann hinten anschließen.

5.) Sichern beim Einmünden

IN STRASSE EINBIEGEN Der Konvoi-Führer hält 1 Finger in die Höhe und signalisiert dem nachfolgenden Motorradfahrern, dass er die Straße sichern muss. Der Konvoi soll so schnell wie möglich einbiegen. Nachdem das Schluss-Fahrzeug eingebogen ist, fährt der Fahrer, der die Strasse gesichert hat vor das Schlussfahrzeug. 

Nachbemerkung:
Bei manchen Konvoi-Fahrten (Korso) sind "mobile Korsohelfer" dabei, die durch ihre Warnwesten gekennzeichnet und auch für andere Verkehrsteilnehmer erkennbar sind. Im Einvernehmen mit den begleitenden Polizeikräften sind sie die Einzigen (!!!), die an der fahrenden Kolonne vorbeifahren dürfen und im Sinne eines "Staffel-Systems" die in Kreuzungen und Straßen-Einmündungen postierten Korsohelfer jeweils ablösen, die dann ihrerseits ihre ursprüngliche Position im Konvoi wieder einnehmen. Für dieses Staffel-System braucht man aber geübte Mitfahrende, genaue Absprachen mit den begleitenden Polizeikräften und eine vorherige exakte Einweisung.

6.) Zusammenfassung

Ganz automatisch fährt man hinten im Konvoi schneller als vorne.

Schon bei 20 Bikes kann das gute 20 km/h ausmachen.

Also fährt der Konvoi - Führer innerhalb geschlossener Ortschaft nicht mehr als 40 km/h, da hat der hintere Fahrer schnell 50 km/h zu fahren. Außerhalb geschlossener Ortschaft sollte nicht mehr als 60 bis 70 km/h  gefahren werden, da der hintere sich schon sputen muss.

Dies kommt teilweise vom Ziehharmonika - Effekt. Man kann diesen Effekt etwas mindern, wenn alle dieselben Abstände einhalten und konzentriert fahren. Auf längeren Strecken jedoch und auf Strecken mit viel Anfahrten, Anhalten und Abbiegen kommt es unweigerlich zu diesem Phänomen. 

Konvoi-Fahren kann durchaus ein Erlebnis sein. Wenn sich alle an die Regeln halten, macht es nicht nur uns Spaß sondern auch den Zuschauern - außerdem fördert es das Image von uns Motorradfahrern!

 

 

 

 


 

 

 

 

Versetzt fahren (sehr Wichtig).
Geschwindigkeit nach dem Fahrzeug hinten ausrichten.
Im Rückspiegel kontrollieren.
Sollte ich das hinter mir fahrende Motorrad nicht mehr sehen, unbedingt anhalten.
Position im Konvoi beibehalten.
Nicht überholen.
Langsame Fahrzeuge fahren am Anfang des Konvois
Wer den Konvoi während der Fahrt verlassen will, teilt dies möglichst vorher dem Veran-stalter mit und meldet sich dann konkret ab.

Alle Angaben sind rechts-unverbindlich! Copyright © 2005 Joachim Schaub. Alle Rechte vorbehalten. Quelle: www.bfcr.de

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